Längst werden die meisten Kirchen elektronisch-automatisch geläutet. Doch Marcel von Holzen, Pfarrer von Wipkingen, liess am vergangenen Wochenende die sechs Glocken in seinem Kirchturm manuell läuten. Zur Freude der zahlreichen freiwilligen Hobbyglöckner, die teils aus Deutschland angereist waren, um Hand anzulegen.
Ein Team von rund zehn Hobbyglöcknern stellte sich am Samstagabend, 30. April, in der Läutestube im Turm der modernen Wipkinger Kirche ein. Pfarrer Marcel von Holzen, der dem «händischen» Läuten der Glocken zum 100-jährigen Patrozinium der Guthirt-Kirchgemeinde wieder Leben eingehaucht hat, begrüsste die Hobby-Glöckner von nah und fern.
«Glockenläuten ist voll meine Liebe und mein Hobby», sagte Lukas Wirth gegenüber «Tele-Züri». Auch Hans-Peter Schifferle freute sich über das Glockenschwingen in Wipkingen. «Ich bin schon als Kind regelmässig verbotenerweise auf alle möglichen Kirchtürme geklettert.»
Pfarrer Marcel von Holzen ist selbst ein Fan des Glockenläutens. Angesichts der Tatsche, dass in der Deutschschweiz fast alle Glocken nur noch elektronisch ihre Klänge zum Erschallen bringen, ist die Einführung gelegentlichen manuellen Läutens eine kleine Sensation.
«Heutzutage ist sehr viel technisiert. Da ist es schön, mal wieder mit ganz menschlicher Kraft in Aktion zu treten», freut sich von Holzen über die spontane Begeisterung der anwesenden Glockenfans am Samstagabend.
Die mussten denn auch, ausgerüstet mit Handschuhen und Gehörschutz, ihre ganze Kraft am Seil aufwenden, um die sechs Glocken in akustische Schwingung zu versetzen.
Am Schluss liessen sie sich von den Glocken am Seil in die Höhe ziehen, um dann abzuspringen – damit die tonnenschweren Glocken wieder allmählich in ihre Ruheposition gebracht werden.
Bericht auf kath.ch von Wolfgang Holz https://www.kath.ch/newsd/bimbam-bimbam-hobby-gloeckner-legten-selbst-hand-an-und-hingen-am-seil/