Der Delegierte Lukas Tschopp vertrat den Verband röm.-kath. Kirchgemeinden der Stadt Zürich im Januar bei einem offiziellen Besuch in Rom. Eingeladen waren Vertreter von Organisationen, die den Umbau der Kaserne der Schweizer Garde mitfinanziert hatten. Nachfolgend Lukas Tschopp (Kirchgemeinde Guthirt, Zürich-Wipkingen) persönliche Gedanken.
“Zuerst möchte ich mich noch einmal dafür bedanken, dass ich die Chance hatte, unseren Verband in Rom zu vertreten. Es war sehr eindrücklich, die Gardisten hautnah erleben zu dürfen und zu sehen, wie sie bei Wind, Wetter und jetzt im Winter bei eisiger Kälte stundenlang Wache schieben und sich die Hellebarde in den Bauch stehen. Diese jungen Männer sind eine hervorragende Visitenkarte für die gesamte Schweiz. Hut ab – Helm auf (der inzwischen 3D-gedruckt wird – kein Witz!).
Was die Gebäude und den Umbau betrifft: Ja, es ist dringend nötig, dass der Komplex erneuert wird. Ohne dies wird es wohl noch schwieriger, junge Männer für diesen Knochenjob zu finden. Auch die Garde klagt über Fachkräftemangel.
Das gesamte Rahmenprogramm war perfekt organisiert. Wir wurden zuvorkommend betreut und erhielten aussergewöhnliche Einblicke in die vatikanische Welt. Vieles wurde klarer und gleichzeitig ergaben sich Fragezeichen.
Der Papst “himself” passt mit seiner einfachen und zugänglichen Art kaum in diese Prunkpaläste und Protokolle. Und noch viel weniger in das seit Jahrhunderten bestehende Machtgefüge. Der Gegensatz könnte grösser nicht sein. Ob Papst Franziskus wohl deswegen gleich ins vatikanische Gästehaus “Domus Sanctae Marthae” gezogen ist?
Persönlich ist mir dank dieser Rom-Reise noch klarer geworden, dass ich, um Gott intensiver zu spüren, nicht nach Rom reisen muss, sondern dies gleich um die Ecke in der Pfarrei Guthirt oder irgendwo in einem stillen Moment mit mir erleben kann. Klimaneutral und taufrisch – täglich.”
Bild oben: Lukas Tschopp und seine Frau Rebecca Grzesik bei der Begegnung mit Papst Franziskus (© Vatican Media)